Nach Arztbesuch kann Anwendung selbstständig erfolgen
DÜSSELDORF – Der Wirkstoff Methyl(5-amino-4-oxopentanoat) (MAL) ist ab sofort für die Photodynamische Therapie (PDT) mit Tageslicht bei leichten und moderaten aktinischen Keratosen erhältlich – auf Kassenrezept des behandelnden Arztes. Die Anwendung bewirkt hohe Heilungsraten, bei weitgehender Schmerzfreiheit sowie kosmetisch überzeugenden Ergebnissen.
Aktinische Keratosen (AK) sind die am weitesten verbreitete Vorstufe von weißem Hautkrebs und der dritthäufigste Grund dafür, dass Patienten einen Dermatologen aufsuchen. Jeder zweite über 60-Jährige in Europa weist Schätzungen zufolge mindestens eine solche Hautveränderung – und immer öfter sind bereits jüngere Menschen betroffen, die beruflich oder privat häufig der Sonne ausgesetzt sind. Aktinische Keratosen gehen unbehandelt nach einer gewissen Zeit in mindestens zehn Prozent der Fälle in weißen Hautkrebs, sogenannte Plattenepithelkarzinome über. „Damit müssen aktinische Keratosen grundsätzlich behandelt werden“, betonte Hautärztin Dr. Martina Hund anlässlich der Zulassung des neuen Präparates in Deutschland.
Zur Behandlung der aktinischen Keratosenstehen verschiedene Möglichkeiten zur Wahl. Neben operativen und abtragenden Verfahren wie Kürettage, Laser- und Kryotherapie kommen Cremes zum Einsatz. Diese werden vom Patienten entsprechend dem jeweiligen Therapieschema über mehrere Tage, Wochen oder Monate angewandt.
Das neue Präparat mit dem Handelsnamen Luxerm® entfaltet seine Wirkung unter dem Einfluss von Tageslicht: Nach dem Auftragen der Creme dringt der enthaltene Wirkstoff Methyl(5-amino-4-oxopentanoat) (MAL) in die Haut ein und reichert sich in den Tumorzellen an. Sobald sich der Patient ins Freie begibt und die behandelten Areale belichtet werden, kommt eine photochemische Reaktion in Gang. Es entsteht reaktiver Sauerstoff, der die veränderten Zellen zerstört.
Die Anwendung des neuen Präparates ist einfach: Nach Anleitung durch den behandelnden Arzt und Entfernung von Schuppen/Krusten auf den betreffenden Arealen kann der Patient die Behandlungsschritte selbstständig ausführen. Als erstes wird ein chemischer Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (50+) aufgetragen, der mindestens 15 Minuten einwirken sollte. Dann wird die Haut mit einem Pad, den der Pateint zusammen mit der Anleitung erhält, leicht aufgeraut.
Im Anschluss wird MAL in einer etwa ein Millimeter dicken Schicht auf die Behandlungsbereiche aufgetragen, beispielsweise mit einem Spatel oder Handschuh. Die Creme darf dabei nicht mit den Augen in Berührung kommen, die Hände werden hinterher mit warmem Wasser und einer Waschlotion gereinigt. Der Patient begibt sich innerhalb der nächsten 30 Minuten ins Freie und hält sich dort für zwei Stunden auf. Danach werden Reste der Creme einfach abgewaschen.
Der Patient muss die Zeit im Freien nicht in der prallen Sonne verbringen. „Auch ein diffuser Halbschatten reicht aus“, unterstrich Hund. Zudem funktioniert die Behandlung nicht nur bei sonnigem Wetter, sondern auch bei bewölktem Himmel. Der Patient sollte sich 48 Stunden nach der Behandlung nicht dem Sonnenlicht aussetzen. Das Präparat wird von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. „In der Regel reicht eine einzige Anwendung für den therapeutischen Erfolg aus“, erläuterte Hund. In Studien lagen die Heilungsraten nach einmaliger Behandlung zwischen 70 und 90 Prozent. Außerdem überzeugte die gute Verträglichkeit des Verfahrens.
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wha/BVDD/Nach Informationen der Galderma Laboratorium GmbH