Antragszulassung liegt jetzt beim Gemeinsamen Bundesausschuss
BERLIN - Das Aktionsforum Allergologie, ein Zusammenschluss von Dermatologen, HNO-Ärzten, Pneumologen und Pädiatern, hat einen ersten Schritt in Richtung eines Disease Management Programms Allergie gemacht: Für die Genehmigung eines Antragsverfahrens wurde dem Gemeinsamen Bundesausschuss ein umfangreicher Fragenkatalog beantwortet.
Ein wichtiger Schritt zu einem strukturierten Behandlungsprogramm für Allergiker ist getan: Der rund 25-seitige Fragenkatalog zur Diagnostik, Prävention und Therapie von Allergien wurde von den Mitgliedern des Aktionsforums Allergologie im Detail beantwortet und liegt nun dem „Gemeinsamen Bundesausschuss“ in Berlin vor. Sämtliche Präsidenten und Vorsitzenden der angeschlossenen Verbände und Gesellschaften haben ihn unterzeichnet.
Das Aktionsforum aus Dermatologen, Pneumologen, HNO-Spezialisten und Pädiatern will sich damit für die Koordination aller allergologisch tätigen Ärzte einsetzen. Es gehe um die Entwicklung einer Präventionsstrategie, aber auch um die sichere und strukturierte Versorgung von Patienten mit allergischen Leiden. „Patienten mit Allergien dürfen nicht benachteiligt werden und die behandelnden Ärzte müssen zudem gerecht honoriert werden“, erklärt Prof. Eckhard Hamelmann, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum und Forumsmitglied: „Wir werden die Wahrnehmung der Allergien und der Allergologie in der Öffentlichkeit verbessern. Jeder, der versteht, dass Allergien ein gesellschaftliches Problem sind, weiß, dass wir da Energie und Geld reinstecken müssen.“ Dann könne man den dramatischen Trend wachsender Morbidität durch Allergien umdrehen.
In dem Fragenkatalog ging es um Basisdaten zu Epidemiologie und zum Krankheitsverlauf, um Komorbiditäten bei allergischen Erkrankungen, die Mortalität, um Lebens- und Versorgungsqualität sowie um die Einschätzung der Therapieoptimierung mittels eines Disease Management Programms. „Sollte es langfristig zu einer Genehmigung des strukturierten Behandlungsprogramms kommen, wären wir einen sehr guten Schritt weiter“, so Hamelmann.
Ein ausführliches Interview mit Prof. Eckhard Hamelmann lesen Sie in der August-Ausgabe der Verbandszeitschrift „Der Deutsche Dermatologe“.