Der überwiegende Anteil von Patienten mit Hautkrebs wird in Deutschland in ambulanten Praxen versorgt. Inzwischen werden ca. 50 Prozent aller Krebserkrankungen in Deutschland durch den sogenannten hellen Hautkrebs (Basalzellkarzinome, Plattenepithelkarzinome) verursacht, die vorwiegend bei älteren Menschen und sehr häufig bei Patienten mit einer Immunschwäche (z.B. durch Medikamente, Chemo- und Immuntherapie, Dialyse) auftreten.
"Da die Tumoren überwiegend im Kopf- und Gesichtsbereich auftreten sind Dermatologen sowohl bei der Diagnostik als auch bei der Therapie einem sehr engen körperlichen Kontakt mit den Patienten und damit einem signifikant erhöhten Risiko für eine Covid-19-Infektion ausgesetzt", heißt es in einer Pressemitteilung von onkoderm. Zudem ist ein enger Patientenkontakt auch in der Prävention, dem Hautkrebsscreening, unabdingbar, wo der Patient wegen der zu untersuchenden Areale im Kopf- und Gesichtsbereich ohne entsprechenden Mund-Nasenschutz untersucht werden muss. Entgegen diesen bekannten Tatsachen stuft das RKI das Expositionsrisiko von Dermatologen bisher lediglich als “moderat“ ein.
Der Verband niedergelassener Dermato-Onkologen „onkoderm e.V.“ weist diese nicht adäquate Risikoeinschätzung entschieden zurück. Ärzte und Praxispersonal der dermatologischen Praxen, die Patienten mit Hautkrebs versorgen, seien ebenfalls als „prioritär zu impfende Kohorte“ einzustufen, sagte der Vorstandsvorsitzende von onkoderm e.V., Prof. Dr. Hjalmar Kurzen.
Nach einer Pressemitteilung von onkoderm e.V.