Erfreulich ist, dass zum Zeitpunkt der Befragung in vielen Ländern die Impfung der Gruppe 2 bereits begonnen hat oder geplant ist, diese in nächster Zukunft zu beginnen. So haben zum Beispiel Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen in der vergangenen Woche mit der Impfung der medizinischen Fachgruppen begonnen.
Leider erreichten uns aber auch Berichte aus Bayern, wonach Befürchtungen geäußert wurden, dass Angehörige der Gruppe 2 erst um die Osterzeit mit der Impfung rechnen können und noch keine gesicherten Informationen zum Impfbeginn der Gruppe 2 vorliegen.
Einige Kollegen konnten berichten, dass aufgrund ihres onkologischen Schwerpunktes eine Impfung bereits erfolgt sei. Die Teilnahme am Bundesonkologievertrag der Landes-KV oder die Zusatzbezeichnung "medikamentöse Tumortherapie" mussten hier jedoch belegt werden. Es wurde auch berichtet, dass medizinisches Personal in Einzelfällen per Rundschreiben über Impfungen von „Restdosen“ informiert worden wäre.
Die Impfzentren und die Terminvergabe werden ebenfalls sehr unterschiedlich organisiert – durch Gesundheitsämter, KVen, Kammern oder in eigenständigen Impfzentren in unterschiedlichen Konstellationen. Hieraus resultierende deutliche Unterschiede zwischen den Ländern verwundern nicht. Überraschend waren jedoch Berichte von Kreisebene, nach denen im gleichen Bundesland in einzelnen Kreisen bereits mit der Impfung der Prio-Gruppe 2 begonnen wurde, in anderen Kreisen jedoch noch nicht.
Bewährt zur Information von Kolleginnen und Kollegenb haben sich Online-Konferenzen, die auf regionaler Ebene durchgeführt wurden wie jüngst in Baden-Württemberg. Dabei konnte sich gut über den Umgang mit Corona in den Praxen, Hygieneregeln, Quarantänemaßnahmen usw. ausgetauscht werden. Auch äußerten viele Kolleginnen und Kollegen, dass die Patientenversorgung in den Praxen auch unter den Hygienekonzepten grundsätzlich gut umgesetzt werden kann und dass auch – im Gegensatz zu den ersten Pandemiemonaten – inzwischen wieder viele Patienten die Praxen besuchen würden.
Fazit:
- In den meisten Bundesländern wurde in der vergangenen Woche mit den Impfungen begonnen oder ein Beginn steht unmittelbar bevor. Die Ausnahme bilden Rückmeldungen aus einzelnen Bundesländern (z.B. Bayern), wo der Beginn der Impfungen noch nicht sicher absehbar ist.
- Ganz überwiegend scheint es zur Verimpfung von AstraZeneca zu kommen (die meisten Praxisangehörigen sind unter 65 Jahre).
- Die niedergelassenen Dermatologen wünschen, dass sie und ihr Praxispersonal möglichst schnell geimpft werden.
- Die Kolleginnen und Kollegen freuen sich wieder auf Kongresse, Qualitätszirkel und Veranstaltungen mit persönlichen Treffen.
Dr. Jan Ter-Nedden und Dr. Cora Overbeck, Corona-Taskforce, BVDD