„Wir haben alles unternommen, den Bedingungen des Infektionsschutzes gerecht zu werden, um auch in diesem Jahr eine Präsenzveranstaltung zu ermöglichen,“ erläutert Albert Dommer von der Agentur Med-up, daher zieht die dreitägige medizinische Fortbildung für Ärztinnen, Ärzte und ihre medizinischen Mitarbeiter um: vom „Umweltforum“ – einer umgenutzten Kirche nahe Alexanderplatz – in den Rockpalast am Rande von Kreuzberg, der nach dem 2. Weltkrieg bis 1994 von den in Berlin stationierten US-Soldaten als Sporthalle genutzt wurde. Im Umweltforum kamen in der den vergangenen Jahren regelmäßig rund 400 Hautärztinnen und Hautärzte aus Berlin, Brandenburg und den umgebenden Bundesländern zusammen.
Hinter Dommer liegen nervenaufreibende Wochen, doch jetzt steht das Hygienekonzept. Die Erfassung der Teilnehmerdaten stellt noch das geringste Problem dar, sie gehört seit eh und je zu den Routinen einer solchen Veranstaltung. Eine Atemschutzmaske auf allen Laufwegen durch die Halle ist ein Muß, Abstand halten und Vermeiden von Menschenansammlungen ebenso.
Besondere Schutzmaßnahmen gibt es für die Vortragenden und die Industrieaussteller: So werden die Referenten 2020 erstmals „kontaktlos“ vor ihr Publikum treten, für sie gibt es einen gesonderten Zugang zum Plenarsaal. Backstage – über den Künstlereingang der Columbiahalle. Dommer hofft mit dieser Regelung auch die Bedenken mancher Dienstherren – sprich Klinikleitungen – zerstreuen zu können, die präventiv ihren Ärztinnen und Ärzten in Pandemiezeiten die Teilnahme an medizinischen Fortbildungen untersagt haben und Ausnahmen nur in besonderen Fällen genehmigen. Auch die Industrieausstellung findet mit geregeltem Publikumsverkehr unter Einhaltung der Abstandsbestimmungen statt.
Keine Abstriche mussten die Veranstalter bei den Inhalten ihres neuen Programms machen. Akne, berufsbedingte Hauterkrankungen, Psoriasis, Hautkrebs, Auflichtmikroskopie, Narbenbehandlung, Neurodermitis, Teledermatologie, Praxismanagement und vieles mehr stehen auf der Agenda.
Einmal mehr stellt diese inzwischen 18. Jahrestagung der Berliner Dermatologen in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen ein update der zentralen Versorgungsschwerpunkte einer modernen leitliniengerechten medizinischen Versorgung und wichtiger Wunschleistungen von Besuchern von Hautarztpraxen dar. Das dreitägige Programm bietet mehr als 30 Plenarvorträge zu fast allen Teilgebieten der Dermatologie, sechs Workshops für Ärzte und 10 Kurse für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Hautarztpraxen: vom Notfall- und Laserkurs bis zum Impfen und der begleitenden Pflege bei Hauterkrankungen. Insgesamt sind CME 22 Fortbildungs- Punkte bei der Landesärztekammer Berlin beantragt.
Tagungspräsident Dr. Thomas Stavermann appelliert an seine dermatologischen Kolleginnen und Kollegen: „Lassen Sie uns im Rahmen des Möglichen trotz Corona unseren seit vielen Jahren gepflegten Austausch fortsetzen. Wir planen jeden Tag neu die Umsetzung der dermapraxis unter unklaren Prognosen, deswegen brauchen wir dieses Jahr besonders Ihre Unterstützung.“ Dabei geht es auch um die aktuelle Lage. „Die Telemedizin rückt mehr denn je in den Fokus,“ so Stavermann. „Blicken Sie mit uns ohne Scheuklappen in die aktuelle Realität und die Zukunft.“ Seine besondere Einladung gilt dem dermatologischen Nachwuchs, der angesichts der absehbaren strukturellen Änderungen in der medizinischen Versorgung vor neuen Herausforderungen steht.
Und: „Wer sich anmeldet, sollte auch tatsächlich kommen,“ hofft Dommer mit Blick auf die ohnehin schon drastisch eingeschränkte Teilnehmerzahl.
Anmeldung und weitere Informationen:
Med-up GbR
Albert Dommer
Goltzstrasse 39
10781 Berlin
Tel.: 030 20 23 88 320
http://dermapraxis-berlin.de/anmeldung/aerzte
Ralf Blumenthal