GOÄ-Novelle NAV: „Chaostage an der BÄK-Spitze halten an“

Pressemitteilung

Virchow-Bund fordert endlich Transparenz bei GOÄ-Reform

BERLIN – Der Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, NAV-Virchow-Bund, legt bei seiner Kritik an der Bundesärztekammer (BÄK) in Sachen neue GOÄ nach: Anstatt endlich für Transparenz und eine Aufarbeitung der jüngsten Vorkommnisse zu sorgen, beherrschten diffuse Schuldzuweisungen, das Verbreiten von Halbwahrheiten und ein trotziges „Weiter so“ das Geschehen.


Der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Dirk Heinrich, lehnt weitere Verhandlungen vom jetzigen Stand aus mit dem PKV-Verband zu einer neuen GOÄ ab. Verhindern könne man diese aber nicht, heißt es in einer Mitteilung. Deshalb verlangt er Einblick zum aktuellen Stand „mindestens“ für die Berufsverbände und Fachgesellschaften. „Alles andere führt ins nächste Chaos“, betonte der NAV-Vorsitzende.

Zudem müsste in die weiteren Verhandlungen auch der Beschluss des außerordentlichen Ärztetages einfließen, der klare Vorgaben für die Ausgestaltung einer neuen GOÄ formuliert. „Wer daraus fälschlicherweise, aber wohl sehr absichtsvoll, eine Zustimmung zum Paragrafenteil liest, der fährt mit dieser bewussten Fehlinterpretation eines Ärztetagbeschlusses eine ‚Augen-zu-und-durch‘-Strategie und verweigert damit offenbar die notwendigen grundsätzlichen Korrekturen an der GOÄ-Novelle“, erklärte Heinrich.

Gleichzeitig kritisierte er BÄK-Präsident Prof. Frank Ulrich Montgomery, mit deutlichen Worten: Noch zwei Tage vor der entscheidenden Vorstandssitzung der BÄK zur GOÄ habe dieser das – am Wochenende zuvor an den Vorstand verschickte – Verhandlungsergebnis mit den vereinbarten Steigerungen gepriesen und auf einer Veranstaltung des PKV-Verbandes erklärt, als Gewerkschafter hätte er sich über ein solches Ergebnis gefreut. Jetzt sage Montgomery, die GOÄ-Vorlage sei „einseitig“, beruhe auf „vom PKV-Verband beauftragten Berechnungen“ und sei folglich vom Vorstand als „nicht akzeptabel“ befunden worden, so Heinrich. Entweder habe Montgomery die GOÄ-Beschlussvorlage drei Tage lang nicht gelesen, die Tragweite nicht verstanden oder er versuche jetzt, alle Schuld beim PKV-Verband abzuladen.  

„Damit wird Montgomery aber weder seiner Verantwortung als Präsident der deutschen Ärzteschaft noch seiner selbst gesteckten Vorgabe einer ‚Chefsache GOÄ‘ gerecht“, unterstrich Heinrich. „All dies verstärkte den Eindruck, die Spitze der Bundesärztekammer ist mit der Gebührenordnung für Ärzte, einem Kernbereich der ärztlichen Berufsausübung, heillos überfordert.“ Bis zum Deutschen Ärztetag Ende Mai in Hamburg müsse das aktuelle Debakel um die GOÄ vollständig aufgearbeitet und gegebenenfalls Konsequenzen gezogen werden, fordert der NAV-Chef

 

wha/BVDD