Bestärkt durch viele positive Reaktionen auf ihr erstes Thesenpapier haben die Autoren nochmals nachgelegt. Dabei üben sie nicht nur Kritik an den Maßnahmen, die auf der Grundlage einer völlig unzureichenden Datenlage beschlossen worden sind, sondern auch unterschwellig an der bisherigen Kommunikation: Sie fordern einen "sachlichen und gelassenen Austausch von Argumenten, der nichts beschönigt, aber auch nichts unnötig dramatisiert". Alle Beteiligten müssten darauf hinwirken, dass es nicht zu geschlossenen Argumentationsketten kommt, die anderslautenden Nachrichten keinen Raum mehr geben können.
Gleichzeitig erinnern die Autoren in ihrem Vorwort daran, dass SARS-CoV-2/Covid-19 eine typische Infektionskrankheit ist – zwar mit enormen "Auswirkungen auf die Gesundheit, auf die Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung und auf die sozialen Systeme", aber die Erkrankung stelle keinen Anlass dafür dar, "in quasi metaphysischer Überhöhung alle Regeln, alles Gemeinsame, alles Soziale in Frage zu stellen oder sogar außer Kraft zu setzen."
"Die Autoren", das sind wieder die ehemaligen Gesundheitsweisen Prof. Matthias Schrappe und Prof. Gerd Glaeske, der ehemalige Vorsitzende des Expertenbeirats des Innovationsfonds Prof. Holger Pfaff sowie Hedwig Francois-Kettner, ehemalige Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit. Zudem der Vorsitzende des BKK-Dachverbands Franz Knieps und neu der Pathologe Prof. Klaus Püschel von der Uniklinik Hamburg. Staatsrat Dr. Matthias Gruhl aus der Hamburger Gesundheitsbehörde, Mitautor der Thesen vom 5. April, hat das neue Papier nicht unterzeichnet.
Wir dokumentieren das Thesenpapier 2.0 im Wortlaut.