Prof. Norbert H. Brockmeyer erhält Bundesverdienstkreuz

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Langjähriges Engagement für Versorgung von HIV-Infizierten

Im Namen von Bundespräsident Joachim Gauck wurde er an seinem Wohnort Mülheim an der Ruhr von Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld ausgezeichnet. Sie würdigte insbesondere das langjährige ehrenamtliche und berufliche Engagement Brockmeyers für die Forschung sowie für die patientengerechte Versorgung von HIV-Infizierten. Seit mehr als 30 Jahren widmet sich der in Oer bei Recklinghausen aufgewachsene und als Elektriker gestartete Dermatologe leidenschaftlich der HIV/AIDS-Forschung und der Patientenversorgung.

Brockmeyer ist Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft (DSTIG). Zehn Jahre lang war er Präsident der Deutschen AIDS-Gesellschaft und initiierte die ersten Leitlinien der Welt zur Behandlung von HIV-diskordanten Paaren mit Kinderwunsch. Seit 2002 ist er Vorsitzender und Sprecher des Kompetenznetzes HIV/AIDS, das er maßgeblich mit aufgebaut hat. Seit 2010 ist Brockmeyer zudem Mitglied des Nationalen AIDS-Beirates der Bundesregierung. International besteht seit vier Jahren eine Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik in Mekelle, Äthiopien.

In seiner 30jährigen Laufbahn wurde Brockmeyer mehrfach ausgezeichnet: 2013 von der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft mit der Schaudinn-Hoffmann-Plakette für seine Arbeiten über sexuell übertragbare Erreger; 2010 durch die Ernennung zum Gastprofessor der Zhe Jiang Universität Hangzhou/China; 2009 mit dem Ehrenring der Stadt Bochum; 2001 mit dem Deutschen AIDS-Preis für Untersuchungen an den Signalwegen der Zelle sowie 1999 mit dem Medienpreis der Deutschen AIDS-Stiftung für den „7. Deutschen AIDS-Kongress“ in Essen, bei dem er erstmalig Patientinnen und Patienten in die Kongressleitung integrierte.

Aktuell baut er am Katholischen Klinikum Bochum das Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin „Walk In Ruhr (WIR)“ auf. Dieses Zentrum, das fach- und institutionsübergreifend arbeiten wird, ist ein Modellprojekt – insbesondere für junge Menschen – mit Aufklärungs-, Beratungs- und Versorgungsbedarf zur Sexuellen Gesundheit und zu Infektionserkrankungen wie HIV/AIDS und Syphilis. Wichtig bei seiner Arbeit ist Brockmeyer auch, sich gegen Ausgrenzung zu engagieren, sei es als Mitbegründer der Essener Aidshilfe oder dadurch, dass er beispielsweise Kegelabende mit seinen Patienten oder Sport- und Maltherapien initiiert. Die Menschen standen und stehen bei ihm stets im Mittelpunkt.