Erste Forschungsergebnisse Telemedizin gewinnt an Bedeutung in der Dermatologie

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Trägt Telemedizin zur Versorgungsoptimierung bei und lässt sie sich in den Praxisalltag integrieren? Erste Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zur Implementierung eines telemedizinischen Versorgungskonzeptes in der Dermatologie in Brandenburg zeigen, dass das Thema Telemedizin zunehmend in die Praxis drängt.

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Mit der Fragestellung: „Ist Telemedizin die Zukunft für die dermatologische ambulante Versorgung im Flächenland Brandenburg?“ beschäftigt sich die KV Consult- und Managementgesellschaft (KV COMM) im Zuge der Machbarkeitsstudie TeleDermaBB.

Wie die ersten Ergebnisse bereits zeigen, halten in Brandenburg 75 Prozent der Dermatologen und Hausärzte, die teilgenommen haben, telemedizinische Anwendungen in der Dermatologie für geeignet. 60 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie Telemedizin im Praxisalltag einsetzen möchten, doch mehr als die Hälfte der Befürworter (56 Prozent) sieht Schwierigkeiten, die den Einsatz verhindern. Als Gründe wurden zum einen der administrative Aufwand und die Anschaffung der Technik zum anderen aber auch die schlechte Vergütung angegeben. Zudem sehen die Teilnehmer der Studie auch Schwierigkeiten in Bezug auf den Datenschutz.
„Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zeigen jedoch deutlich, dass sich hinter dem Begriff Telemedizin ein unterschiedliches Verständnis verbirgt. Für den einen bedeutet Telemedizin bereits der Einsatz des Faxgerätes und für den anderen ist es der Austausch über ein Telekonsil oder sogar die Videosprechstunde mit dem Patienten“, so Wenke Marquardt, Projektleiterin der TeleDermaBB-Studie der KV COMM.

Dennoch würden die ersten Ergebnisse deutlich belegen, dass nach Einschätzung der befragten Mediziner, die Bedeutung von Telemedizin in den kommenden Jahren zunehmen wird. Während 68,5 Prozent der Telemedizin aktuell keine Bedeutung beimessen, sehen das für die Zukunft nur noch 36,3 Prozent der Befragten so. Interessant ist auch, dass 60 Prozent der teilnehmenden Hausärzte sich einen telemedizinischen Austausch mit den Dermatologen wünschen.

 

Fakten zur Studie
Zur Erforschung ob die Entwicklung von telemedizinischen Ansätzen die dermatologische Versorgung im Land Brandenburg unterstützen kann, wird die TeleDermaBB bis April 2020 umgesetzt. Hierzu entwickelte die KV COMM als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg ein Studiendesign, das auf einem Methoden-Mix beruht. Konkret werden sowohl Experteninterviews, Fokusgruppen als auch eine Fragebogenerhebungen umgesetzt.

Im Zuge der Fragebogenerhebung wurden alle Hausärzte sowie ambulant-tätigen Dermatologen in Brandenburg kontaktiert. Die Fragebogenerhebung erfolgte bis einschließlich Februar 2019. Befragt wurden 1.903 Mediziner, darunter 1.820 Hausärzte und 83 Dermatologen. Die Studie erzielte einen Rücklauf von rund 18 Prozent, das heißt den Fragebogen haben 351 Ärzte beantwortet, wobei die Dermatologen mit 40 Rückmeldungen bei einer Quote von fast 50 Prozent lagen.
Weitere Ergebnisse der TeleDermaBB-Studie werden im Rahmen der 50. DDG-Tagung am 3. Mai während der Posterausstellung vorgestellt.

 

ar/BVDD