Honorarverhandlungen werden im Oktober fortgesetzt
BERLIN - Dramatische Wende in den zeitweise abgebrochenen Gesprächen zwischen Krankenkassen und Kassenärztlicher Vereinigung über eine höhere Gesamtvergütung zur ambulanten vertragsärztlichen Versorgung. Einen Tag vor den nächsten Verhandlungen gaben beide Seiten in einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt, man benötige mehr Zeit und habe sich daher auf den 4. Oktober vertagt.
Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV, und Johann-Magnus von Stackelberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, haben sich demnach gemeinsam mit Prof. Jürgen Wasem als dem unparteiischen Vorsitzenden des Gremiums auf den neuen Termin verständigt.
Weiter heißt es in der Pressemitteilung: "Die Gespräche auf Vorstandsebene der letzten Tage haben gezeigt, dass beide Seiten an einer Lösung interessiert sind. Bevor es zu einer endgültigen Beschlussfassung auch über die noch offenen Punkte kommen kann, sind jedoch noch fachliche Vorarbeiten notwendig. Die durch die Verschiebung der für morgen geplanten Sitzung gewonnene Zeit soll dafür genutzt werden."
„Wir nehmen zur Kenntnis, dass sich die Verhandlungspartner auf einen neuen Verhandlungstermin geeinigt haben und ein verbessertes Angebot der Kassen auf dem Tisch liegt", erklärte dazu Dr. Jörg Heinrich, der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, der die Koordination des Ärztesprotestes im Rahmen einer rund drei Dutzend Ärzteverbände umfassenden Bündnisses übernommen hat.
Zugleich erklärte Heinrich, dass bis zum nächsten Verhandlungstermin Anfang Oktober alle Protestmaßnahmen der Ärzteverbände ausgesetzt werden. Die Vorbereitung der Protestaktionen werde jedoch im Hintergrund fortgesetzt. "Die niedergelassenen Ärzte halten sich weiterhin bereit, notfalls ihre Praxen zu schließen", so Heinrich.