KBV unterstreicht Anspruch auf Beteiligung der Ärzte

Gesundheitspolitik

eGK wird nicht vor dem Herbst 2009 flächendeckend eingeführt

BERLIN - Die KBV hat ihre Anforderungen an die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte bekräftigt: „Die Rahmenbedingungen zur Finanzierung des Basis-Rollouts müssen spätestens Ende Januar 2008 stehen. Nur so ist genug Zeit da, um im Sommer mit der Ausgabe der Kartenterminals zu beginnen", unterstrich KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller vor der Vertreterversammlung. Gleichzeitig machte er deutlich, dass sich der ursprünglich geplante Zeitpunkt einer flächendeckenden Einführung weiter verzögert.

Die Gesellschafterversammlung der bei der Einführung der eGK federführenden „gematik“ hat im November beschlossen, den Basis-Rollout, also die Ausgabe einer Chipkarte mit den Versichertendaten und einem Bild des Versicherten, zunächst nur in einem Bundesland zu starten. Geplant sei dabei, dass alle Versicherten zunächst ihre alte Versichertenkarte behalten, erläuterte Müller. Die Ärzte im Test-Bundesland arbeiten mit der neuen Karte, mit der alten Karte können Ärzte außerhalb des Landes konsultiert werden. „Diese Variante könnte gut funktionieren und wird vom BMG unterstützt. Die Krankenkassen wehren sich aber noch gegen die Ausgabe von zwei Karten“, sagte Müller.


Nach diesem Modell soll im Sommer 2008 begonnen werden, stationäre und mobile  Kartenterminals im ersten Bundesland auszugeben, sodass die Krankenkassen ab dem 4. Quartal 2008 die Gesundheitskarten an die Versicherten in diesem Bundesland ausgeben können. Die Erfahrungen mit der Karte im Testbundesland in den ersten drei Quartale 2009 sind dann Gegenstand der weiteren  Auswertung, ehe mit der flächendeckenden Ausgabe der eGK frühestens im Herbst 2009 begonnen wird.


Müller unterstrich die Forderung der KBV, „dass die Ärzte an den Tests beteiligt sind und in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden“. Da die Ärzte diejenigen seien, die mit der Karte arbeiten müssten, seien sie auch diejenigen, die Stärken und Schwächen des Systems bewerten könnten. Für die Ärzteschaft sei entscheidend, „dass die eGK sicher, zuverlässig und praktikabel funktioniert, deshalb müssen wir aktiv an der Gestaltung – natürlich immer auch kritisch – mitwirken“, so Müller.