Studie prognostiziert hohes Finanzdefizit in der GKV
BERLIN - Die neuesten Erhebungen zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, dass die Finanzausstattung der ambulanten Versorgung an der Entwicklung der Morbidität orientiert ist. Das hat heute Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), in Berlin gesagt. Anlass war eine neue Studie mit dem Titel Morbiditätsprognose 2050 Ausgewählte Krankheiten für Deutschland, Brandenburg und Schleswig-Holstein, die das Institut für Gesundheits-System-Forschung Kiel heute präsentierte. Darin enthalten ist eine Hochrechnung der Morbidität bis 2050 für 22 Krankheiten.
Zu den Krankheiten gehören Osteoporose, Arthrose, Diabetes mellitus, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Krebs. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sowohl die finanzielle als auch die personelle Ausstattung des Gesundheitswesens dem steigenden Bedarf nicht gerecht wird: Schon 2020 sei diesbezüglich mit ernsthaften Schwierigkeiten zu rechnen.
„Der vorausberechnete Anstieg des Krankheitsaufkommens verbunden mit der demografischen Entwicklung, die immer weniger Beitragszahler und einen gleichzeitig immens steigenden Bedarf an medizinischer Versorgung zur Folge hat, verdeutlicht, dass die jüngste Reform des vertragsärztlichen Vergütungssystems den richtigen Weg eingeschlagen hat. 2050 scheint noch weit, aber wir müssen jetzt gegensteuern. Wir appellieren an Politik und Krankenkassen, dass auch sie hier ihrer Aufgabe gerecht werden und die Mittel für den steigenden Bedarf zur Verfügung stellen“, so Köhler weiter.