Krankenkassen wiegeln ab – Verhandlungen laufen

Gesundheitspolitik

Krebsfrüherkennung von Kürzungen bedroht

BERLIN - Die Warnung der Frauen-, Kinder- und Jugendärzte, hausärztlich tätigen Internisten und Dermatologen vor Kürzungen bei der Krebsfrüherkennung zeigt Wirkung. Zahlreiche Tageszeitungen, Rundfunk- und Fernsehsender berichteten am Wochenende.

Der Spitzenverband der Krankenkassen reagierte postwendend: Die Verhandlungen über die künftige Vergütungsstruktur seien noch nicht abgeschlossen, versuchte der Sprecher des Verbandes zu beschwichtigen. Ebenso äußerte sich das Bundesgesundheitsministrium auf Anfrage gegenüber verschiedenen Presseagenturen.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) bezeichnete die Initiative als „wichtig und richtig“. Der gute Präventionsschutz in Deutschland müsse auf jeden Fall erhalten werden, unterstrich Sprecher Dr. Roland Stahl im Gespräch mit dem Ärztlichen Nachrichtendienst (änd). „Wir werden uns bei den anstehenden Verhandlungen dafür einsetzen, dass es keine Rückschritte bei Leistungsumfang und Vergütung gibt“, kündigte er an.

Mit Sorge beobachte die KBV, dass derzeit auf Landesebene nach und nach Sondervereinbarungen zur Prävention gekündigt würden. „Daher ist es wichtig, dass Politik und Öffentlichkeit nun sensibilisiert werden. Die Aktion der Verbände ist nur zu begrüßen," so Stahl.

Mit Hinweis auf §87a des SGB V fordert die Verbändeinitiative, die Krebsfrüherkennung auch in Zukunft besonders zu fördern und außerhalb der vereinbarten Gesamtvergütungen zu honorieren. Die Förderung der Vorsorge sei im Interesse der gesamten Gesellschaft und so auch in allen Parteiprogrammen formuliert.