Lob: Politik verlässt den Weg der Kostendämpfung

Gesundheitspolitik

KBV empfiehlt: Instrumentenkoffer des Versorgungsstrukturgesetzes nutzen

Berlin - Die Verabschiedung des Versorgungsstrukturgesetzes im Deutschen Bundestag hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung mit Blick auf Ansätze zur Überwindung des Ärztemangels und für Reformen bei der Arzneimittelverordnung positiv gewertet.

„Wir begrüßen die Ansätze des Gesetzes, die der Sicherung der ambulanten Versorgung insbesondere im ländlichen Raum dienen. Die Politik verlässt damit endlich den Weg der Kostendämpfung im Gesundheitswesen." Das  hat  der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Köhler, anläßlich der Verabschiedung des Versorgungsstrukturgesetzes im Deutschen Bundestag erklärt. Die Kassenärztlichen Vereinigungen könnten nun in den Regionen den Instrumentenkoffer des Gesetzgebers nutzen. Damit kommen aber nicht automatisch auf die Schnelle neue Ärzte aufs Land.“

 

„Wir sehen unsere Arbeit auch darin bestätigt, dass die Regierungskoalition das von uns und der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände entwickelte Arzneimittelkonzept aufgegriffen hat", unterstrich Köhlers Vorstandspendant Dr. Carl-Heinz Müller. „Das im Gesetz vorgesehene Modellvorhaben ist eine große Chance für unser Konzept, sich zu beweisen. Wir sind zuversichtlich, dass die Politik es anschließend in die Regelversorgung übernimmt. Damit wollen wir die preisbezogenen Richtgrößenprüfungen und Regresse ablösen.“

 

Der Bundesrat wird sich am 16. Dezember 2011 mit dem GKV-Versorgungs-strukturgesetz befassen. "Das nicht zustimmungspflichtige Gesetz soll im Wesentlichen am 1. Januar 2012 in Kraft treten", teilt dazu das Bundesgesundheitsminiisterium mit. Der im Bundestag beschlossene Gesetzestext erfuhr bis zuletzt zahlreiche Änderungen und ist bislang noch nicht veröffentlicht.