Regionale Psoriasisnetzwerke erhalten künftig mehr Unterstützung
HAMBURG - Die 4. Nationale Versorgungskonferenz Psoriasis stand ganz im Zeichen einer Umsetzung der über Jahre entwickelten Konzepte in die Versorgungswirklichkeit. Um zeitnah zu einer Lösung ausserhalb der RLV-/QZV- Budgetierung zu kommen, hat das CVderm begonnen, externe Profis hinzuzuziehen.
So werden die Psoriasisnetze in Zukunft von einer Agentur begleitet, die zugleich bereits Erfahrungen aus Vertragsverhandlungen zum Wundversorgungsmanagement mitbringt. Mamedicon-Mitarbeiter Maik Stendera unterstrich, dass ohne eine Beteiligung anderer Arztgruppen bzw. Gesundheitsberufe ein Selektivvertrag mit den Krankenkassen nicht zu erreichen sei.
Tagungsleiter Prof. Matthias Augustin hatte den am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf für hausärztliche Leitlinien zuständigen Prof. M. Scherer eingeladen. Er sprach zum Thema: „Kooperation zwischen Dermatologen und Hausärzten: Wie kann die Wirklichkeit der S3-Leitlinie verbessert werden?“
Für einen interdisziplinären Ansatz bei der Verwirklichung der im Jahr 2010 beschlossenen „Versorgungsziele 2015“ sprach sich der ehemalige AOK-Chef von Schleswig-Holstein, Wolfgang Buschmann, aus. Die Einschränkung auf Psoriasis sei zu eng. Wenn das Konzept die Behandlung der Komorbiditäten mitberücksichtige, erweitere dies den finanziellen Gestaltungsrahmen. Und: „Wenn Sie erfolgreich sein wollen, müssen Sie ambulant und stationär verbinden – Sie denken noch immer in Sektoren“, so der langjährige AOK-Manager an der Waterkant, der in seiner Amtszeit zahlreiche Verträge mit den Praxisnetzen in Schleswig-Holstein vereinbarte, wobei sich AOK und Netzärzte die Einsparungen teilten.
Um bei der Umsetzung der Versorgungsziele weiterzukommen, setzt die Versorgungskonferenz auf regionale Lösungen. Die Ängste der Krankenkassen zur „Psoriatikerkasse“ zu mutieren, scheinen einen „großen Wurf“ vorerst nicht zuzulassen, so eine weitere wichtige Erkenntnis aus den fünfstündigen Beratungen.