Position zur Telematik in der Medizin auf dem Prüfstand

Gesundheitspolitik

Bundesärztekammer veröffentlicht Diskussionsentwurf

BERLIN - Drei Monate vor dem nächsten Deutschen Ärztetag in Ulm hat die Bundesärztekammer zu einer innerärztlichen Diskussion über die elektronische Gesundheitskarte aufgerufen. „Die von manchen Kolleginnen und Kollegen mitunter sehr engagiert geführte Diskussion ist durchaus verständlich. Schließlich wird hier der Kern ärztlichen Handelns berührt: die Vertrauensbeziehung zwischen Patient und Arzt und eine ihrer wichtigsten Voraussetzungen, die ärztliche Schweigepflicht“, sagte Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer, im Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt (Nr. 05/2008).



Den Ärztinnen und Ärzten sei aber auch bewusst, dass die elektronische Kommunikation die Behandlung von Patienten verbessern und organisatorische Prozesse optimieren könne. „Viele setzen diese Techniken ja längst ein und sehen darin auch Vorteile.“


Auf dem 111. Deutschen Ärztetag vom 20. bis 23. Mai 2008 in Ulm wird das Thema Telematik und elektronische Gesundheitskarte in einem eigenen Tagesordnungspunkt behandelt werden. In Vorbereitung auf diese Diskussion hat der Vorstand der Bundesärztekammer den Ärztekammern nunmehr den Entwurf eines Positionspapiers übermittelt. „Hierüber kann und sollte jetzt in der Ärzteschaft beraten werden“, forderte Hoppe.


Der Diskussionsentwurf „Positionen zum Einsatz von Telematik im Gesundheitswesen“ enthält – ausgehend vom Status quo – Anforderungen der Ärzteschaft an den Einsatz von Telematik im Gesundheitswesen. In einem eigenen Kapitel werden daraus Prüfsteine für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte abgeleitet und auch mögliche Elemente einer Neukonzeption des Projektes aufgezeigt. Alle interessierten Ärztinnen und Ärzte werden aufgefordert, sich über ihre Landesärztekammern an der Diskussion der Positionen der Ärzteschaft zu beteiligen.