Bayern: Haus- und Fachärzte Seite an Seite gegen Regelleistungsvolumen
ERLANGEN/MIESBACH - Unbeeindruckt von der Offerte des Schiedsamts, den KVen wieder mehr Spielraum für regionale Umverteilungen zu geben, machen in Erlangen Haus- und Fachärzte gemeinsamden den gesundheitspolitisch Verantwortlichen weiter Druck. Und auch im Landkreis Miesbach haben sich die Ärzte fachübergreifend zum Protest zusammengeschlossen.
In der Wochenendausgabe der Erlanger Nachrichten informierten die Ärzte der Stadt mit einer bezahlten Anzeige über das Vergütungsdesaster.
Am Dienstag, 27. Januar, bleiben in Erlangen die Praxen für gesetzlich Krankenversicherte geschlossen. In einer öffentlichen Diskussionsrunde sollen Gesundheitspolitiker und Kassenvertreter Rede und Antwort stehen. Die Moderation übernimmt die Hautärztin Astrid Schirner.
Fach- und Hausarztinitiativen in Nürnberg, Bamberg und Herzogenaurach wollen sich der Kampagne anschließen. Ihnen haben die Erlanger Initiatoren Informationsmaterial für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Sollte es zu keinem Einlenken kommen, wollen die Mediziner in Franken im Februar demonstrativ einen Tag die Praxen schließen und diesen Ausstand von Monat zu Monat um einen weiteren Tag eskalieren.
Haus- und Fachärzte im Landkreis Miesbach haben der Politik ein Ultimatum bis 15. Februar gestellt: "Wir fordern die komplette Auszahlung aller erbrachten Leistungen nach der nun geltenden Gebührenordnung mit den nun fest gelegten Eurobeträgen," heißt es im "Miesbacher Manifest". Die Budgetierung müsse, wie in der Koalitionsvereinbarung der CSU mit der FDP festgelegt, beendet werden.
Flankiert wird der Protest von einer Unterschriftensammlung in den Arztpraxen der Region. Adressat ist der Petitionsausschuss des bayerischen Landtags.
Sollte die Ankündigung keine Wirkung zeigen, bleiben in der Region vom 23. Februar an sämtliche Arztpraxen mindestens eine Woche lang geschlossen. "Danach werden unsere Leistungen gegebenfalls den Regelleistungsvolumina angepasst," kündigt Mitinitiatorin Dr. Marie Theres Schildhauer in einem Rundschreiben an ihre Kollegen an.