Deutscher Psoriasisbund vermutet Angst vor Arbeitsplatzverlust als Motiv
Hamburg - Die Zahl der Rehabilitationsmaßnahmen für gesetzlich Versicherte ist in den letzten vier Jahren erheblich geschrumpft. So sank die Zahl der stationären Rehabilitationsmaßnahmen im Jahr von 230.164 auf 136.876. Anschlussheilbehandlungen blieben unberücksichtigt. Das entspricht einem Rückgang um 41 Prozent in vier Jahren. Auf diese Entwicklung macht der Deutsche Psoriasisbund e.V. (DPB) aufmerksam und verweist auf Zahlen des Deutschen Heilbäderverbandes.
Der Rückgang betreffe in starken Maß auch Menschen mit chronischen Hauterkrankungen, wie Schuppenflechte, so der der Selbsthilfeverband für Menschen mit Schuppenflechte. Der DPB beobachtet, dass Psoriatiker immer weniger stationäre Rehabilitationsleistungen in Anspruch nehmen. Dass heißt nicht nur, dass vermehrt Anträge abgelehnt werden, sondern vor allem dass immer weniger Anträge gestellt werden. DPB-Geschäftsführer Hans-Detlev Kunz, kritisiert: „Es ist beklagenswert, dass viele chronisch Hautkranke, die Anspruch auf eine Leistung haben, aus Angst um Ihren Arbeitsplatz darauf verzichten. Wer kann es sich heute schon leisten sechs Wochen aus dem Arbeitsprozess auszuscheiden?“ Die psycho-sozialen Folgen für die Gesellschaft seien noch nicht abzusehen.