Söder vertröstet Fachärzte auf Härtefallregelung

Gesundheitspolitik

Gesundheitsministerium postuliert "Recht auf optimale Versorgung"

MÜNCHEN - Der bayerische Gesundheitsminister Dr. Markus Söder hat im Streit um die Zukunft der fachärztlichen ambulanten Versorgung Kritik an zentralistischen Strukturen im Gesundheitswesen geübt. Sie seien der Ausgangspunkt für diesen Streit.

„Wir wollen statt einem zentralistischen System wieder mehr regionale Spielräume", erklärte Söder weiter. Derzeit würden regionale Unterschiede ausgeblendet, da ärztliche Leistungen überall in Deutschland gleich honoriert werden. Die Praxis- und Lebenshaltungskosten seien aber in Süddeutschland beispielsweise wesentlich höher als in den strukturschwachen Gebieten Ostdeutschlands, unterstrich Söder nach einem Gespräch mit Spitzenvertretern der bayerischen Fachärzte, an dem auch KV Bayern-Vorstand Dr. Axel Munte und BVDD-Präsident Dr. Michael Reusch teilnahmen.

Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) forderte Söder auf, endlich für Klarheit zu sorgen: "Die Politik hat dafür gesorgt, dass es in Bayern über 280 Millionen Euro mehr für Ärzte und Patienten gibt. Das muss auch ankommen", forderte der Gesundheitsminister. Im Schnitt bedeute dies im Vergleich zum Quartal des Vorjahres für die Fachärzte insgesamt 4,2 Prozent mehr, allerdings unterschiedlich verteilt.

 

Besonders benachteiligte Arztgruppen seien aber durch eine Härtefallregelung der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenkassen geschützt. Danach dürfe kein einzelner Arzt mehr als 15 Prozent Einbußen haben. Die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenkassen sorgten auf Antrag für einen entsprechenden Ausgleich. Söder: "Damit gibt es eine gewisse Planungssicherheit."

Die Patienten hätten ein Recht auf eine optimale Versorgung. Daher fordere das bayerische Gesundheitsministerium die Kassenärztliche Vereinigung auf, das Niveau der ärztlichen Betreuung "trotz des Honorarstreits" gleichbleibend zu erhalten.