Versorgungslage soll sichtbar gemacht werden

Gesundheitspolitik

KBV und Zentralinstitut starten Versorgungsatlas

BERLIN - Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI) haben eine öffentliche Internetplattform zur Versorgungsforschung freigeschaltet. Unter dem Motto „Informieren, Diskutieren, Handeln“ soll die Website www.versorgungsatlas.de Ärzten, Wissenschaftlern, gesundheitspolitischen Akteuren und der interessierten Öffentlichkeit Einblick in Daten zur Versorgung und deren Auswertungen geben sowie ein Diskussionsforum bieten.

„Wir holen die Versorgungsforschung aus dem Elfenbeinturm. Ziel ist die alltagstaugliche Darstellung wissenschaftlicher Ergebnisse. Das ist in dieser Form bisher einzigartig“, sagte Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender des ZI und der KBV, bei der Präsentation der Website.


Der regionale Versorgungsbedarf wird derzeit nicht systematisch erhoben. Für die Entscheidungsträger im Gesundheitswesen gebe es keine allgemeine Informationsquelle, anhand derer regionale Unterschiede bei Inanspruchnahme und Qualität der vertragsärztlichen Versorgung erkennbar wären, erklärte Köhler: „Um Licht in dieses Dunkel zu bringen, benötigen wir Versorgungsforschung auf Grundlage der Routinedaten aus der Leistungsabrechnung mit den Krankenkassen. Die Informationslücke wollen wir jetzt schließen“, so Köhler.


Versorgungsatlas.de stellt die Lage mit interaktiven Karten, Tabellen und Grafiken dar. Zu jeder Auswertung gibt es einen vertiefenden Bericht Das Portal soll dazu dienen, Erkenntnisse zu bündeln, Transparenz herzustellen, zur Diskussion anzuregen und letztlich Handlungen anzustoßen. Es steht deshalb ausdrücklich allen Versorgungsforschern, auch aus Universitäten, Krankenkassen und anderen Einrichtungen offen, um Auswertungen zur Situation der medizinischen Versorgung veröffentlichen zu können.


Die Betreuung des Portals übernimmt das Zentralinstitut, die Freigabe von externen Beiträgen erfolgt durch einen Beirat.


Bislang (Stand: 31. August 2011) sind vier Beiträge web-öffentlich, dermatologische Themen sind nicht darunter.

Mehr zum Thema in der Oktober-Ausgabe des BVDD-Verbandszeitschrift DER DEUTSCHE DERMATOLOGE