Zurück zur Interessenvertretung der Vertragsärzte

Gesundheitspolitik

NAV-Virchowbund legt 10-Punkte-Plan zur KBV-Reform vor

BERLIN - Zur sofortigen Umkehr einer misslungenen Politik der ärztlichen Selbstverwaltung ruft der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Dirk Heinrich, auf: „In einer gemeinsamen Anstrengung aller niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte muss die Phase der Selbstzerstörung der Selbstverwaltung beendet werden.“

Rechtzeitig vor der Wahl des neuen KBV-Vorstands hat der Verband der niedergelassen Ärzte Deutschlands Schritte vorgestellt, die "für die Reanimation der Selbstverwaltung" – so der nav – "dringend notwendig sind". Das Maßnahmen-Papier enthält unter anderem die Forderung, die Vertreterversammlung wieder demokratischer zu gestalten.

 

Ihre Vergrößerung sowie die repräsentativere Abbildung ihrer Mitglieder sind dabei unumgänglich. Außerdem müssen die Regionen aus einer Reform der Selbstverwaltung gestärkt hervorgehen. Dazu gehört die regionale Honorarverteilungskompetenz, die einzig in ärztlicher Hand zu liegen hat.

Jegliche Regressforderungen aufgrund von Medikamenten- oder Heilmittelverordnungen müssen entfallen. Es muss hier zu einer Beweislastumkehr kommen, bei der die Krankenkassen nachweisen müssen, dass nicht medizinisch richtig verordnet wurde und nicht umgekehrt. Schließlich stellt sich das Konzept gegen die ausufernde Bürokratisierung in den Arztpraxen. In diesem Zuge muss es in Zukunft auch Aufgabe der Selbstverwaltung sein, für eine vernünftige Ausgestaltung der Kodierrichtlinien zu sorgen.

„Unter dem Deckmantel der Professionalisierung wurde die Selbstverwaltung von der Politik zu einer behördenähnlichen Einrichtung umgebaut“, resümiert der Bundesvorsitzende die Lage. Eine Fortführung dieser Politik führe letztendlich zu ihrem endgültigen Legitimitätsverlust. „Die Ärzte warten auf einen Neubeginn und eine Stärkung ihrer Selbstverwaltung“. Nur so könne der derzeitig zu beobachtende massive Vertrauensverlust gestoppt werden, macht Dr. Heinrich klar.