Zuzahlungen sollen umgewidmet werden

Gesundheitspolitik

Fachärzte schreiben an die Bundesregierung

BERLIN - In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler hat der Deutsche Facharztverband (DFV) im Namen der Potsdamer Runde vor „heckenschnittartigen Einsparaktivitäten“ gewarnt. Zugleich sagte der Verband der Bundesregierung seine Unterstützung zu, Versorgungsprobleme bei rückläufigen Facharztzahlen zu lösen.

„Das angedachte Einfrieren oder gar eine Reduzierung des Honorarvolumens für die ambulante Facharztmedizin – die immer noch mit rund 20 % unterfinanziert ist – wird zwingend zu einer Einschränkung des Leistungskataloges führen.“ Das hat der Deutsche Facharztverband/ Potsdamer Runde in einem Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstrichen.

 

Der Verband sehe mit Sorge „die Verweigerung der Politik in eine nüchterne Diskussion über eine echte Ressourcenallokation einzutreten“. Ohne gezielten Einsatz der vorhandenen Gelder könne es keine seriöse Finanzierung geben.Die Patienten sollten in Verantwortung für die entstehenden Kosten genommen werden. Der DFV regt an, die aktuellen, untauglichen Selbstbeteiligungen wie 10 € Praxisgebühr und Medikamentenzuzahlung in intelligent steuernde Zuzahlungen zu überführen. Eine Mehrbelastung der Patienten solle dabei vermieden werden.


Unterstützung sagte der DFV zu, die medizinische Versorgung in strukturschwachen und bevölkerungsarmen Regionen bei abnehmenden Facharztzahlen aufrechtzuerhalten. „Wir sehen deshalb auch die Fachärzteschaft gefordert, die Möglichkeiten der Flexibilisierung der ärztlichen Arbeitsbedingungen durch das Vertragsarztänderungsgesetz zu nutzen“, so der DFV. Dies erfordere jedoch die Unterstützung der Politik, Gebietskörperschaften, Gemeinden, Landkreise und Städte.