Erstmals Jahreskampagne zur Hautkrebsvorsorge

Hautarztnews

Euro-Melanomawoche 2011

Bislang hat bereits rund die Hälfte der 44 Millionen gesetzlich krankenversicherten Bundesbürger im Alter ab dem 35. Lebensjahr diese Leistung ihrer gesetzlichen Krankenkasse in Anspruch genommen. Besorgt zeigen sich die Dermatologen insbesondere über denn hohen Anteil älterer Männer jenseits der 50, die – anders als Frauen in diesem Alter – einer Früherkennung offenbar noch distanziert gegenüber stehen. „Ihre Prognose ist im Ernstfall deutlich schlechter als bei ihren vorsorgebewußten Altersgenossinnen", heißt es dazu in dem Aktionsaufruf zur Euro-Melanoma-Kampagne 2011. Träger sind in Deutschland der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD),  die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) mit ihren Arbeitsgemeinschaften für Berufs- und Umweltdermatologie (ABD) und Dermatologische Onkologie (ADO).

„Wir halten es für unsere Aufgabe und Verantwortung unser gesamtes medizinisches Wissen und unsere Fähigkeiten einzusetzen, die anhaltende Bedrohung der Bevölkerung durch Hautkrebs zu mindern, Hautkrebs bereits in einem sehr frühen Stadium zu erkennen und die Folgen für die Betroffenen zu minimieren", unterstreichen die Hautärzte. "Hautkrebs stellt für unser hoch entwickeltes Gesundheitswesen auch im 21. Jahrhundert eine humanitäre, medizinische und wirtschaftliche Herausforderung ersten Ranges dar."

Die Dermatologen setzen auf eine Aufklärung und Prävention, „die schon im Kindesalter und in der Familie beginnen muss“, auf eine wissenschaftlich fundierte, qualitätsgesicherte Diagnostik und Therapie sowie auf medizinische und pharmakologische Forschung.

Das "Hautkrebsforum" der deutschen Dermatologen begleitet und bündelt wissenschaftliche Forschungsinitiativen zur Hautkrebsprävention, Diagnostik und Therapie. Darüber hinaus existieren 29 Hautkrebszentren, die in einem Netzwerk mit niedergelassenen Dermatologen dafür sorgen, dass die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse einer individualisierten Tumortherapie für Erkrankte mit fortgeschrittener Hautkrebserkrankung Versorgungsrealität werden.

Mit Ihrer Beteiligung an der Euro-Melanoma-Kampagne 2011 unterstützen die deutschen Hautärztinnen und Hautärzte einmal mehr Bemühungen, die Hautkrebsvorsorge in ganz Europa zu verbessern und die durch Hautkrebs verursachte Sterblichkeitsrate zu senken. Die Untersuchungsergebnisse werden dokumentiert und europaweit ausgewertet.

Bereits seit Jahren organisieren Dermatologen auch in zahlreichen anderen europäischen Ländern ein solches Hautkrebsscreening. Die Analyse der bisherigen Befunde zeigt nach Angaben der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie (EADV), dass Hautkrebs in Regionen mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen wesentlich früher entdeckt wird und die Betroffenen dann eine erheblich günstigere Prognose haben.

Erstmals wird die Euro-Melanoma-Kampagne in Deutschland 2011 auf ein ganzes Jahr ausgedehnt. Der Euro-Melanomawoche im Mai folgt eine Aufklärungsaktion zum Sonnenschutz in Kindergärten, die sich insbesondere an junge Eltern, Erzieherinnen und den Nachwuchs richtet. In diesem Rahmen stellen sich Hautärztinnen und Hautärzte im Frühsommer im Zuge der Euro-Melanoma-Kampagne zur Beratung von Kindern, Eltern und ErzieherInnen als Experten zur Verfügung.

In der ersten Dezemberwoche 2011 wird die Facharztgruppe dann im Zuge der "Woche der berufsbedingten Hauterkrankungen" das Thema „Hautkrebs und Beruf“ in Betrieben verstärkt ansprechen, um auch dort Beschäftigte auf ihre Risiken aufmerksam zu machen.