Euromelanoma 2017 "Ihr habt nur die eine Haut"

Hautarztnews

BRÜSSEL/EUSKIRCHEN – Vom 8. bis zum 12. Mai 2017 wendet sich die Euromelanoma-Kampagne erneut bundesweit an die Öffentlichkeit, um für den richtigen UV-Schutz zu werben und auf das Hautkrebsscreening aufmerksam zu machen. Im Fokus steht die Aufklärung in Kindergärten.  

„Handle with care“: Der Warnaufkleber, der zumeist auf fragilen Paketen prangt, steht in diesem Jahr Pate für den Euromelanoma-Slogan – ergänzt durch die Erinnerung „Du hast nur diese eine Haut“. Ziel ist es einmal mehr, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, wie empfindlich die Haut auf UV-Strahlung reagiert. Gleichzeitig soll für das Hautkrebsscreening geworben werde. Der Vorstand des BVDD ruft die rund 2.800 deutschen Hautarztpraxen auf, sich an der Euromelanoma-Woche zu beteiligen. Die Reichweite der Kampagne unter dem Dach der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie (EADV) sprengt dabei längst die Grenzen der EU und ist konzipiert, um Menschen von Moskau bis ins türkische Adana und von Helsinki bis Lissabon zu erreichen.

Dies wird auch an einer Neuerung für 2017 deutlich: Erstmals stellt der BVDD über die Pressestelle seinen Mitgliedern Poster und Flyer in vier Sprachen – in deutsch, türkisch, russisch und polnisch – zur Verfügung. „Wir wollen mit diesem Schritt ein Zeichen setzen, dass unserem hippokratischen Eid folgend Hautkrebsvorsorge und -früherkennung keinen Halt machen darf vor nationalen Grenzen, Sprachbarrieren und Integrationsschwierigkeiten“, erläutert Dr. Ralph von Kiedrowski, im BVDD-Vorstand verantwortlich für PR- und Öffentlichkeitsarbeit.

Darüber hinaus wird die BVDD-Pressestelle Hautärzte unterstützen, wenn diese im Rahmen der Euromelanoma-Kampagne mehr machen wollen als business as usual – sprich: die üblichen Hautkrebsscreenings in der Hautarztpraxis. Öffentlichkeitswirksam sind vor allem Initiativen vor Ort mit Eventcharakter außerhalb der Hautarztpraxis.

Im Fokus der Aufklärung stehen dabei dieses Jahr Kindergärten. Denn am meisten von genetischen Hautveränderungen durch UV-Strahlung bedroht ist die noch unreife Haut im Kindesalter. Inzwischen gibt es immer mehr Ganztagesangebote und Krippenplätze. Dies macht das Thema Sonnenschutz in Kindergärten besonders wichtig. Mädchen und Jungen verbringen häufig einen Großteil des Tages in der Kindertagesstätte. Die Verantwortung für den Sonnenschutz rückt damit mehr und mehr in den Aufgabenbereich des pädagogischen Personals.

„Von unserer Seite aus werden wir insbesondere in Kindergärten dafür werben, Kontakt mit örtlichen Hautarztpraxen aufzunehmen, um Kinder und Eltern in Kitas über UV-Strahlung und Hautkrebsrisiken zu informieren“, unterstreicht von Kiedrowski. Selbstverständlich müsse allerdings kein Kollege abwarten, bis sich ein Kindergarten meldet. „Jeder kann auch selbst aktiv auf solche Einrichtungen in seiner Region zugehen und als Experte für UV-Schutz Aufklärungsaktionen initiieren“, so der Hautarzt aus Selters.

Dies kann individuell oder auch im Rahmen des von der Europäischen Hautkrebsstiftung (ESCF) mit der Deutschen Krebsgesellschaft und neun Landeskrebsgesellschaften aufgelegten Projektes „SunPass“ geschehen. Die Euromelanoma-Aktivitäten werden 2017 unterstützt von Almirall, Beiersdorf,  LEO Pharma und Roche.

Mehr zur Euromelanoma-Kampagne finden Sie hier.

Über SunPass:

Das Projekt „SunPass“ hat zum Ziel, Kindergärten, Eltern, Kinder und Erzieherinnen zum Thema Sonnenschutz zu sensibilisieren Dabei geht es vor allem darum, den gesunden Umgang mit der Sonne zu erlernen. Bei einem ersten Termin besuchen Mitarbeiter der Landeskrebsgesellschaften die interessierte Kindertagesstätte. Bestehende Sonnenschutzmaßnahmen werden in einem Begehungsprotokoll festgehalten und gemeinsam weitere Maßnahmen entwickelt, die den Schutz der Kinder verbessern sollen. Dazu gehören beispielsweise ein neues Sonnensegel und das tägliche Tragen von Hüten in den Sommermonaten.

Bei einem zweiten Termin findet eine Schulung der Eltern und pädagogischen Fachkräfte im Rahmen eines Elternabends statt. Idealerweise steht dabei ein Hautarzt zur Verfügung, der weitergehende Fragen rund um den Sonnenschutz und die Entstehung von Hautkrebs beantwortet. Vor allem wird das richtige Verhalten mit und in der Sonne erklärt und welche Präventionsmaßnahmen sinnvoll sind. Schließlich wird die Einrichtung mit dem Zertifikat „SunPass-Kindergarten“ für die umgesetzten Maßnahmen zum Sonnenschutz belohnt.

 

red/BVDD