Netzwerk und Qualitätszirkel gegründet

Hautarztnews

Integrationsvertrag Neurodermitis bei Kindern und Jugendlichen ist angelaufen

Auf Initiative von BVDD-Vizepräsident Dr. Klaus Strömer, gründeten die Teilnehmer noch am gleichen Tag einen Qualitätszirkel und konstituierten sich als Netzwerk, das interessierten Fachkollegen offen steht, ihre jungen Patienten einzubringen. Strömer war als Vorsitzender des BVDD-Landesverbands Nordrhein Verhandlungsführer dieses ersten BVDD-Selektivvertrags für eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, an dem neben den Dermatologen auch die Kinder- und Jugendärzte in der KV Nordrhein beteiligt sind.


In seinem Überblick zu den regulativen Bestimmungen des Vertragswerks unterstrich Strömer, dass die Vergütung für die definierten Zusatzleistungen – von der Einschreibung der Patienten, über die Erstellung eines schriftlichen Therapieplans bis hin zur interdisziplinären Abstimmung und Patientenschulung – außerbudgetär zu festen Eurobeträgen erfolgt. Zugleich warb Strömer für die kollegiale Zusammenarbeit und Zuweisung im Fach, damit möglichst viele betroffene Kinder und Jugendliche mit einem Scorad >25 tatsächlich auch in diesen Vertrag eingebracht werden können.


"Wir müssen richtig die Werbetrommel rühren", sagte Strömer, "damit alle Neurodermitis-Kinder und Jugendliche in Ihre Praxis kommen." Zu den Möglichkeiten einer gezielten Werbung für das neue Leistungsangebot gab BVDD-Pressestellenleiter Ralf Blumenthal anschließend eine praxisorientierte Anleitung.


Außerdem stand eine Einführung in die Trainerschulung der Arbeitsgemeinschaft Neurodermitis-Schulung (AGNES) auf dem Programm, die Dr. Isabel Fell und Prof. Uwe Gieler übernahmen. Eine entsprechende Schulung ist Voraussetzung, um selbst Patientenschulung abrechnen zu können.


Im Tagungsverlauf entspann sich eine lebhafte Debatte über die Vorgehensweise bei vermuteter Nahrungsmittelallergie bei atopischer Dermatitis. Es gehe darum, die Patienten zu identifizieren, die tatsächlich von einer Eliminationsdiät profitieren, verdeutlichte die in Bad Soden niedergelassene Dermatologin. Neurodermitiker würden zu häufig unnötigen Diäten mit der Gefahr der Fehlernährung unterzogen, so der Warnhinweis von Frau Dr. Fell, der im Plenum nachdrücklich auf Zustimmung stieß.
Eine zweite Einführungsveranstaltung für weitere interessierte BVDD-Mitglieder wird zur Zeit vorbereitet.