BVDD fordert in der Lünener Erklärung kontaktunabhängige Facharztpauschale
So sehr der BVDD-Landesvorsitzende Dr. Peter Pierchalla diese Entscheidung begrüßt, bewertet er dieses Votum doch mit Vorsicht. Die Aussetzung der RLV sei allenfalls "ein Schritt in die richtige Richtung" und schaffe nur für kurze Zeit ein wenig Luft. Die anhaltende Unterfinanzierung der Regelversorgung bleibe bestehen. Die überfällige Lösung der Probleme werde weiter hinaus geschoben.
Die Lünener Erklärung spricht Klartext: "Die Politik, insbesondere das Bundesministerium für Gesundheit gefährdet durch permanente Eingriffe in die Selbstverwaltung von Ärzten und Krankenkassen, durch immer neue Vorschriften und Normen und durch die gleichzeitige Verknappung der finanziellen Mittel die ärztliche Freiberuflichkeit und damit die wohnortnahe fachärztliche Versorgung."
Die BVDD-Mitglieder in der KV WL kündigen in ihrer "Lünener Erklärung" weitere Proteste an, sollte die neue Honorarsystematik nicht grundlegend überarbeitet werden: "Der BVDD hält ein Regelleistungsvolumen von 40 Euro sowie qualitätsgesicherte Zuschläge für zwingend erforderlich, um die bestehende Unterversorgung zu beenden", heißt es da. "Darüber hinaus fordert der BVDD, in der fachärztlichen Versorgung eine kontaktunabhängige Facharztpauschale einzuführen, um die wohnortnahe fachärztliche Versorgung sicherzustellen."
Pierchalla hatte zuvor schon in seinem Rechenschaftsbericht Prof. Bodo Melnik für den von ihm organisierten engagierten Protest der ostwestfälischen Hautärzte gedankt und dazu aufgerufen, die Kampagne der Ostwestfalen aufzugreifen. Die von Melnik in Ostwestfalen in den Praxen initiierte Unterschriftensammlung soll auf die gesamte KV ausgedehnt werden. Die gesammelte Entrüstung der Patienten soll dann im Frühjahr medienwirksam Landesgesundheistminister Karl-Josef Laumann überreicht werden.
Mehr von der Jahrestagung des BVDD Landesverband Westfalen-Lippe in der März-Ausgabe von DER DEUTSCHE DERMATOLOGE