Hauterkrankungen liegen immer noch mit weitem Abstand an der Spitze der Berufskrankheiten. 2017 machten sie rund 60 Prozent (!) aller bestätigten Verdachtsmeldungen bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) aus.
Berufsbedingte Hauterkrankungen haben viele Gesichter. Zahlreiche Berufsgruppen tragen ein erhöhtes Risiko: Briefzusteller, Dachdecker, Kranken- und Altenpfleger, Politessen, Straßenbauarbeiter, Landwirte, Hausmeister, Metaller... Etwa vier Millionen Bundesbürger, Frauen wie Männer, sind betroffen.
Die Anerkennung von Hautkrebs als Berufserkrankung hat Konsequenzen: Der Gesetzgeber – in diesem Fall der Bundesrat – hat zur Stärkung der Prävention eine Änderung der Arbeitsmedizinischen Vorsorge-Verordnung (ArbMedVV) beschlossen. Arbeitgeber werden darin verpflichtet, ihren Außenbeschäftigten arbeitsmedizinische Beratungen und – mit Einverständnis der Beschäftigten – Untersuchungen anzubieten.
Hand- und Kontaktekzeme und heller Hautkrebs stellen den größten Teil der gemeldeten Berufskrankheiten dar. Feuchtarbeit führt ungeschützt leicht zu (Hand-)Ekzemen, Umgang mit hautbelastenden Substanzen löst Kontaktallergien aus, die Arbeit im Freien ohne hinreichenden Schutz vor natürlicher UV-Strahlung ist Auslöser von Hautkrebs.
Fehlzeiten am Arbeitsplatz sind die mittelbare Folge. Doch deshalb den Job aufzugeben und für den Wirtschaftsstandort Deutschland qualifizierte Mitarbeiter zu verlieren, ist fast immer vermeidbar. Die Stadt Osnabrück als Arbeitgeber geht mit ihrem kommunalen Gesundheitsmanagement bei der Prävention von beruflich bedingten Hautproblemen mit gutem Beispiel voran. Dazu gibt es einen Erfahrungsbericht.
In Osnabrück findet vom 26. bis 28. September gleichzeitig auch die 15. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie statt.
Mehr dazu bei der Pressekonferenz des Haut&Job-Veranstalterkonsortiums am:
Donnerstag, 26. September, 10:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Universität Osnabrück
Schloss Hauptgebäude
Raum Nr. 11/116 (1. OG)
Neuer Graben 29
49074 Osnabrück