Die Smartphone-App IMPROVE 1.0 (Individuelles Monitoring der Psoriasisaktivität durch regelmäßige Online-App Befragungen in Verbindung mit klinischer Expertise) für Schuppenflechte-Patienten soll langfristig
eine effiziente Arzt-Patienten-Beziehung schaffen, die Umsetzung individueller Therapiekonzepte erleichtern und Patienten aktiv in ihr Krankheitsmanagement einbeziehen. Ins Leben gerufen haben das Projekt Dr. Natalie Garzorz-Stark und Dr. Felix Lauffer von der Hautklinik am Biederstein der TU München.
In der App dokumentiert der Patient regelmäßig seinen Hautzustand sowie Parameter zur Lebensführung wie Nikotin- und Alkoholkonsum, Gewicht und sportliche Aktivitäten, außerdem zu Lebensqualität und Stressfaktoren. Die Parameter werden mit klinischen und laborchemischen Parametern während regelmäßiger ärztlicher Visiten korreliert. Auf diese Weise sollen individuelle Korrelationen von Parametern des Krankheitsverlaufs – beispielsweise Stress und anschließende Verschlechterung der Schuppenflechte – identifiziert werden und in personalisierte Behandlungskonzepte münden. „Hierbei werden nicht nur dem Arzt, sondern auch dem Patienten negative Einflussfaktoren für den Verlauf der Psoriasis direkt vor Augen geführt“, erläutert Dr. Garzorz-Stark. Dadurch, dass der Patient aktiv an der Erhebung seines Krankheitsverlaufs mitarbeitet, wird zudem eine Arzt-Patienten-Kommunikation auf Augenhöhe erreicht. Der Arzt übernimmt die Rolle des Experten für die Erkrankung und Therapie, während der Patient als Experte für seine individuelle Lebensführung fungiert.
„Wir haben die App im Herbst 2017 eingeführt und bis dato nutzen bereits rund ein Dutzend Patienten die Anwendung“, so Dr. Lauffer. Weitere werden eingeschlossen.
Die bisherige Resonanz, sei positiv, vor allem von jüngeren, technikaffineren Patienten. Eine erste Auswertung der erhobenen Daten soll in Kürze erfolgen und gemeinsam mit den Patienten besprochen werden.
Die daraus resultierenden individuellen Verlaufskurven der Krankheitsaktivität
und möglicher Kofaktoren sollen dann im Rahmen von IMPROVE 2.0 in Zukunft in maßgeschneiderte
Behandlungskonzepte münden. Für ihr Engagement haben Dr. Garzorz- Stark und Dr. Lauffer bei der „DERM“ den mit 3.000 Euro dotierten „Preis für Patientenkommunikation in der dermatologischen Versorgung“ erhalten. „Kommunikation ist das wesentliche Element, wenn wir es schaffen
wollen, den Patienten zu informieren und zu motivieren, den Weg einer anspruchsvollen Therapie beispielsweise bei chronischen Hauterkrankungen selbstbestimmt mitzugehen“, betonte Dr. Hans Joachim Hutt für den Preisstifter LEO Pharma vor mehreren hundert Dermatologen. Das forschende Arzneimittelunternehmen entwickelt, produziert und
vermarktet weltweit therapeutische Lösungen für die Behandlung von Hauterkrankungen, insbesondere der Schuppenflechte, Neurodermitis
und der Aktinischen Keratose. LEO Pharma ist Eigentum einer Stiftung mit Hauptsitz in Dänemark.
„Die DERM in Frankenthal bietet seit inzwischen 16 Jahren nicht nur eine hochqualifizierte fachärztliche Fortbildung insbesondere für niedergelassene Hautärztinnen und Hautärzte, sondern ist zugleich auch Schaufenster
für das Leistungsspektrum und die Kompetenzen der Dermatologen“, so Tagungspräsident Prof. Dr. Klaus Fritz. „Dazu zählt auch, unser Wissen auf verständliche Art an die Patienten weiterzugeben, um deren Versorgung zu verbessern. Deshalb hat der Preis für Patientenkommunikation einen festen Platz im Tagungsprogramm.“ Gesucht wurden dabei Projekte und Initiativen, die beispielhaft für die Bemühungen stehen, hautkranke Menschen beim Umgang mit ihrer Erkrankung zu unterstützen
Ausgabe 03/2018 • Ausgezeichnete Patientenkommunikation Der App-Begleiter für Psoriasis-Patienten
MÜNCHEN/FRANKENTHAL (wha) – Dr. Natalie Garzorz-Stark und Dr. Felix Lauffer von der Hautklinik am Biederstein der TU München sind bei der Fachtagung „DERM“ in Frankenthal für die Entwicklung einer App für Schuppenflechte-Patienten mit dem „Preis für Patientenkommunikation in der dermatologischen Versorgung“ ausgezeichnet worden.