Zum achten Mal würdigte der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) innovative Projekte, die den Behandlungserfolg von Patienten in der dermatologischen Praxis verbessern können. Stifter des Preises ist im zweiten Jahr in Folge die Professor Paul Gerson Unna Akademie.
360°-Digitalisierung: Mehr Zeit für die Patienten
Wie kann ich meine Praxis digital besser organisieren? Dr. Christine Zollmann wartete nicht auf Lösungen, sondern kümmerte sich mit ihrer Praxisverwaltungssoftware selbst darum. Die Hautärztin entwickelte und testete gemeinsam mit ihrem Mann die tomedo® Praxissoftware. Diese beinhaltet unter anderem einen Selbstanmeldeterminal beim Besuch der Praxis und macht Hausbesuche mit dem iPad sowie Nachuntersuchungen per Videosprechstunde möglich. „Ziel ist es, alle geeigneten informationstechnischen Möglichkeiten auszureizen, um unsere Prozesse im allgemeinen und die Patientenversorgung im besonderen zu verbessern“, betont die Jenaer Hautärztin. Durch all das konnten Wartezeiten in ihrer Praxis maßgeblich reduziert und Arzt- Patienten-Gespräche intensiviert werden. „Gerne würdigen wir mit dem Preis den innovativen Ansatz, unterschiedliche digitale Anwendungen in einem umfassenden Konzept zu vereinen, um so den Alltag in der dermatologischen Praxis deutlich zu vereinfachen“, so Hautarzt Dr. Ralph von Kiedrowski, Mitglied des Vorstandes und Pressereferent des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen.
Europaweite Mindeststandards für berufsbedingte Hauterkrankungen
Als weiterer Preisträger wurde Prof. Swen Malte John ausgewählt. Der Direktor und Chefarzt des Instituts für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation an der Universität Osnabrück konnte
mit seiner „StanDerm“-Initiative erstmals auf europäischer Ebene Mindeststandards für die Prävention, Früherkennung und Behandlung von berufsbedingten Hauterkrankungen definieren. An diesem Projekt, das im Programm „EU-Horizon 2020“ der EU-Kommission verankert ist, nahmen Wissenschaftler und Kliniker aus 31 Ländern teil. Im Fokus standen dabei vor allem Kontaktekzeme sowie berufsbedingter Hautkrebs. Auf diese Weise wurde die Grundlage für regelmäßige Anhörungen im europäischen Parlament sowie für Verhandlungen mit dem zuständigen Kommissar geschaffen. „Mit der Auszeichnung von Prof. John möchten wir neben dem Projekt auch Leidenschaft und Einsatz über die Ausübung des Arztberufes hinaus wertschätzen und sind stolz, dass die Dermatologie nun auch ihren Platz in der EU-Kommission gefunden hat“, freut sich Prof. Dr. Michael Volkmann, Vorsitzender des Steuerungsgremiums der Professor Paul Gerson Unna Akademie.
Der Innovationspreis Dermatologie zeichnet jährlich zukunftsweisende Ideen von Dermatologen aus den Bereichen Praxismanagement, Vernetzung oder Diagnose- und Behandlungsformen aus. 2018 konnten neben Projekten, die bereits umgesetzt wurden auch konkrete Projektentwürfe, die sich noch in der Planungsphase befinden, eingereicht werden. Eine Jury aus Vertretern des BVDD und der Professor Paul Gerson Unna Akademie prämierte in diesem Jahr erstmals zwei Projekte. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro dotiert und nicht zweckgebunden.
Hintergrund
Die Professor Paul Gerson Unna Akademie wurde im Januar 2016 auf Initiative von Eucerin® ins Leben gerufen und ist nach dem berühmten Hamburger Dermatologen Professor Paul Gerson Unna benannt. Unter dem Dachgedanken „Wissen kontinuierlich erweitern, direkte und indirekte Behandlungserfolge steigern“ versteht sich die Professor Paul Gerson Unna Akademie als produktunabhängiges Fortbildungsangebot (CME- zertifiziert) für niedergelassene Ärzte und Ärzte in Kliniken. Wissensbedarfe zu identifizieren und ein zielgerichtetes Angebot an Weiterbildungen zu präsentieren, sind die zentralen Anliegen der Professor Paul Gerson Unna Akademie. Weitere Informationen unter www.unna-akademie.de.
Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V. (BVDD) wurde
1952 gegründet und ist der Zusammenschluss der in Deutschland niedergelassenen Hautärztinnen und Hautärzte zur Vertretung ihrer wirtschaftlichen und sozialpolitischen Interessen. Neben niedergelassenen Dermatologen können auch in der Klinik tätige Hautärzte Mitglied werden. Der BVDD vertritt heute mit seinen rund 3.500 Mitgliedern über 90 Prozent der hierzulande tätigen Dermatologen.