Das diesjährige Gewinnerprojekt des Innovationspreises Dermatologie nimmt sich mit über 300.000 jährlichen Neuerkrankungen einem gesellschaftlich relevanten Problem an: Hautkrebs. Den Fokus legt die Initiative auf das erhöhte Hautkrebsrisiko durch Sonnenexposition in der Kindheit. Das vorgestellte Kinderbuch „Mo und der Sonnenzauberer“ arbeitet leitlinienbasierte Empfehlungen familien- und kindgerecht auf. Im Buch vermittelt der „Sonnenzauberer“ als Experte der Hauptfigur „Mo“ alles Wissenswerte rund um das Thema Sonnenschutz. Langfristig sei das Ziel der Projektinitiatoren eine flächendeckende Bewusstmachung des Hautkrebsrisikos und eine langfristig rückläufige Hautkrebsprävalenz. Für 2024 wird das Projekt bereits in diversen Kreisen und Städten eingeführt und das Buch an rund 17.000 Schülerinnen und Schüler übergeben.
Auch das zweitplatzierte Projekt, ein Kaltplasma-Pflaster zur Behandlung chronischer Wunden, nimmt sich einem häufigen Problem aus der medizinischen Praxis an. In einer klinischen Studie zeigte dieser vielversprechende Therapieansatz von Dr. Nessr Abu Rached, Bochum, im Vergleich zur Standardwundtherapie eine um 214 Prozent verbesserte Wundverschlussrate. Des Weiteren wurden Verbesserungen bei der Lebensqualität, dem passiven Schmerz und der Keimbelastung erreicht. Außerdem war bei Menschen unter Kaltplasmatherapie eine geringere Menge Antibiotika zur Therapiebegleitung notwendig als unter der aktuellen Standardtherapie.
Den dritten Platz der diesjährigen Verleihung sicherte sich „Deep Skin AI“ und rückt damit auch den teledermatologischen Versorgungsbereich ins Rampenlicht. Aktuelle Teledermatologie-Implementierungen sind auf gut beleuchtete Gesichtsaufnahmen angewiesen. Selbst angefertigte Bilder von Patienten können allerdings Varianzen aufweisen, die nicht selten zu Effizienzverlusten und Verzögerungen in der Diagnose führen. „Deep Skin AI“ geht dieses Problem an und bietet durch einen zum Patent angemeldeten, modularen Verarbeitungsschritt eine Verbesserung der digitalen Gesichtsbildanalyse bei Aufnahmen über mobile Endgeräte, der im Laborversuch die Bildqualität bereits entscheidend verbessern konnte. Unabhängig von Endgerät und Lichtverhältnissen werden damit Patienten-„Selfies“ standardisiert, was die digitale Diagnostik erleichtert. Zukünftig können sich die Projektverantwortlichen eine Ausweitung der Technologie zur Anwendung für den gesamten Körper vorstellen.
„Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner zeigen auf beeindruckende Weise, dass unterschiedlichste Ansätze zum gemeinsamen Ziel, bestehende Versorgungslücken im Gesundheitswesen zu schließen, beitragen können. Wir freuen uns außerordentlich über die kreativen und innovativen Projekte aus diesem Jahr“, kommentiert Matthias Scheller, Vorsitzender der Professor Paul Gerson Unna Akademie e.V.
Auch Dr. Ralph von Kiedrowski, Präsident des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen (BVDD e.V.), zeigt sich von den diesjährigen Einsendungen begeistert und fügt an: Wir verleihen den Innovationspreis Dermatologie 2024 zum vierzehnten Mal und die Innovationskraft von Hautärztinnen und Hautärzten im Dienst der Verbesserung der Versorgungssituation von dermatologischen Patienten scheint ungebrochen. Als Berufsverband, der diesen Preis ausschreibt, freut uns das sehr.“
Über Professor Paul Gerson Unna Akademie e.V.
Die Professor Paul Gerson Unna Akademie e.V. ist das unabhängige Fort- und Weiterbildungsinstitut rund um das Thema Haut. Dabei steht das Wohl der Patienten stets im Vordergrund. Ziel ist es, die Behandlungserfolge rund um das Thema Haut nachhaltig zu steigern. Dafür bietet die Unna Akademie spezialisierte und innovative Weiterbildungsangebote, die höchsten qualitativen Standards gerecht werden. Durch den fortlaufenden Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Experten und Kollegen ist die Unna Akademie immer State-of-the-Art und agiert gänzlich unabhängig von den Interessen der Industrie. Die maßgeschneiderten Seminare sind im deutschsprachigen Raum regional verfügbar.
Weitere Informationen gibt es unter www.unna-akademie.de.