Sieben Jahre Kampf gegen den Hautkrebs vergebens
INNSBRUCK - Das Handball-EM-Spiel zwischen Deutschland und Frankreich wurde zur Nebensache. Tief betroffen reagierten die Nationalspieler auf die Nachricht von Bundestrainer Heiner Brand, dass ihr Kollege Oleg Velyky am schwarzen Hautkrebs gestorben ist.
Oleg Velyky wurde nur 32 Jahre alt. Im Kreise seiner Familie starb der Handball-Nationalspieler in seiner Heimatstadt Kiew. Sieben Jahre Kampf gegen das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs) waren vergebens. 2003 wurde die besonders bösartige Form des Hautkrebs beim Rückraum-Star des HSV Hamburg entdeckt. Nach OP und Chemotherapie schien der Krebs schon überwunden. Velyky, seit 2004 deutscher Staatsbürger, gehörte 2007 zum Kader des Deutschen Handballbundes, der im eigenen Land Weltmeister wurde. Im März 2008 kam der Krebs zurück. Wieder musste Velyky sich einer OP und Chemotherapie unterziehen, aber er gab den Kampf gegen den Krebs nicht auf. Der wurfgewaltige Rückraumspieler trainierte weiter, bestritt am 9. August 2009 beim Testspiel gegen Lemgo sein letztes Match für den HSV. Im Dezember besuchte Velyky, schon körperlich stark geschwächt, ein letztes Mal die Mannschaft, um am Training teilzunehmen. Danach ging alles rasend schnell. Velyky kämpfte, konnte aber den körperlichen Verfall nicht stoppen. „Ich gehe davon aus, dass es jetzt auch eine Erlösung für ihn war wegen all der Schmerzen. Er hatte zuletzt keine Kraft mehr zum Telefonieren oder Laufen“, kommentiert sein Freund und Teamkollege Pascal Hens die Nachricht von Velykys Tod. Wie Hens reagierten auch die anderen Spieler der Nationalmannschaft mit Trauer und Bestürzung. Michael Kraus, Kapitän des deutschen EM-Teams sagte der „Bild“-Zeitung: „Gefrühstückt hat anschließend keiner mehr. Einige mussten weinen. Oleg war mein Vorbild. Er gehörte zu den besten Spielern der Welt.“ Velyky hinterlässt Ehefrau Kataryna und Sohn Nikita (6).