7. bis 12. Mai Euromelanoma-Woche 2012
BERLIN/BRÜSSEL - Vom 7. bis 12. Mai findet in Deutschland die diesjährige Euromelanoma-Woche statt. In einem gemeinsamen Aufruf appellieren deutschen Hautärztinnen und Hautärzte vor allem an den Teil der Bevölkerung, der bislang noch nicht die Möglichkeit eines Screenings als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung wahrgenommen hat, die Euromelanoma-Woche zu nutzen und die Haut auf verdächtige Veränderungen untersuchen zu lassen.
Im Jahr 1999 haben Dermatologen in Belgien nach US-amerikanischem Vorbild begonnen, am ersten Montag im Mai Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchungen anzubieten. Diese Kampagne hat sich inzwischen zu einer gemeinsamen europäischen Initiative sämtlicher Hautärzte auf dem Kontinent entwickelt.
Die wissenschaftliche Auswertung der bisherigen Aktionen zeigt nach einer Analyse der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie (EADV), dass Hautkrebs in Regionen mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen wesentlich früher entdeckt wird.
Wer noch vor Beginn der Hauptreisezeit auf der sicheren Seite sein will, sollte das Beratungsangebot der Hautärzte wahrnehmen und die Euromelanoma-Woche zum Anlass für eine Ganzkörperuntersuchung auf Hautkrebs bei einem Hautarzt nehmen.
Mit ihrer Beteiligung an der Euromelanoma-Woche 2012 unterstützen die deutschen Hautärztinnen und Hautärzte Bemühungen, die Hautkrebsvorsorge in ganz Europa zu verbessern und die durch Hautkrebs verursachte Sterblichkeit zu senken.
Selbstuntersuchung – Sensibel für eigene Risiken?
Alle Teilnehmer an der Euromelanoma-Kampagne sind eingeladen, den europaweit einheitlichen Dokumentationsbogen auszufüllen. Sie können so ihr eigenes Risikoprofil kennenlernen und tragen so zugleich dazu bei, wichtige Daten über die Risikoverteilung für Hautkrebs in der Bevölkerung zu gewinnen.
Zwei Drittel des Dokumentationsbogens stellen eine Selbstauskunft dar, die jeder interessierte Teilnehmer – anonym – selbst ausfüllt. Der Hautarzt bestimmt anschließend den Hauttyp und trägt das Ergebnis der klinischen Untersuchung ein.
Zu den im Euromelanoma-Dokumentationsbogen namentlich genannten Risikofaktoren zählen beispielsweise eigene und familiäre Hautkrebsvorerkrankungen, eine hohe Anzahl an Pigmentmalen, Sonnenbrände in Kindheit und Jugend, Berufstätigkeit im Freien, Solariumbesuche und Fernreisen. So fördert der Dokumentationsbogen zugleich das Interesse, sich mit dem Thema Hautkrebsvorsorge persönlich auseinanderzusetzen, und unterstützt die Hautkrebsvorsorgeberatung durch den Hautarzt.
Früher Schutz Eltern schützen ihre Kinder
Vorsorge von Kindesbeinen an kann Hautkrebs im Alter vorbeugen. Kinder sollten nur wenig der Sonne ausgesetzt werden. Sonnencreme ist ein Muss. Ein umfassender Sonnenschutz kommt aber nicht aus ohne eine Kopfbedeckung, T-Shirt und Hose. Und auch Kinder sollten eine Sonnenbrille tragen.
Nie mehr Sonnenbrand!
Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) hat in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) den „UV-Check“ entwickelt – ein kostenloses Informationsangebot rund um den Sonnenschutz. Zu jeder Zeit und für fast jeden Ort in ganz Europa kann man hier per Internet oder per SMS für den jeweiligen Hauttyp die maximale Eigenschutzzeit der Haut bestimmen lassen. Weitere Informationen und Anmeldung im Internet unter: www.uv-check.de
Hautkrebsfrüherkennung – Wenig Aufwand, hoher Nutzen
Dermatologinnen und Dermatologen sind die Experten für das Hautorgan. Sie kennen die unterschiedlichen Formen des Hautkrebses und können sie unterscheiden von anderen auffälligen Hautveränderungen.
Eine Ganzkörperuntersuchung auf Hautkrebs ist wenig aufwendig für die Teilnehmer an einer Hautkrebsfrüherkennungsuntersuchung und lohnt sich, denn: Früh genug erkannt, ist Hautkrebs in nahezu 100 Prozent der Fälle völlig heilbar.
Inzwischen gibt es ermutigende Zwischenergebnisse des Krebsregisters in Schleswig-Holstein, die darauf hindeuten, dass das im Sommer 2008 eingeführte Hautkrebsscreening der gesetzlichen Krankenversicherung zu einer deutlichen Senkung der Sterblichkeit bei Hautkrebs führt.
Sonnenschutz und UV-Beratung
Jeder kann selbst etwas tun, um der Entstehung von Hautkrebs vorzubeugen. Das Wichtigste ist ein der UV-Strahlungsintensität angepasstes Verhalten: in den Ferien, in der Freizeit, am Arbeitsplatz und zuhause. Textiler Lichtschutz und der Gebrauch von Sonnencreme kommen ergänzend hinzu. Dies lebenslang, denn: Die Haut vergisst nicht! Auch darüber klärt die Euromelanoma-Kampagne auf.
Hautkebsscreening: Viele Kassen tragen die Kosten
Seit 1. Juli 2008 können gesetzlich Krankenversicherte ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening auf Chipkarte zu Lasten ihrer Krankenversicherung in Anspruch nehmen. Inzwischen übernehmen eine Reihe von Krankenkassen darüber hinaus die Kosten für eine alljährliche Hautkrebsfrüherkennungsuntersuchung – und auch bei Jüngeren.
Das Hautkrebsscreening im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung stellt eine Grunduntersuchung auf Hautkrebs mit dem bloßen Auge ohne Dermatoskop dar. Über ergänzende Zusatzangebote informiert Sie Ihre Hautärztin oder Ihr Hautarzt gerne.
Euromelanoma europaweit unter dem Dach der EADV
Mit Ihrer Beteiligung an der Euromelanoma-Kampagne 2012 unterstützen die deutschen Hautärztinnen und Hautärzte einmal mehr Bemühungen, die Hautkrebsvorsorge in ganz Europa zu verbessern und die durch Hautkrebs verursachte Sterblichkeitsrate zu senken.
Träger der Kampagne sind in Deutschland der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD), die Deutsche Stiftung für Kinderdermatologie und die Assmann-Stiftung. Wir betrachten es als unsere gemeinsame Aufgabe und Verantwortung, unsere operativen Möglichkeiten und unser medizinisches Wissen einzusetzen, die Bevölkerung aufzuklären, Hautkrebs bereits in einem sehr frühen Stadium zu entdecken und die Krankheitslast für die Betroffenen zu minimieren.