Leitgedanke 2
Die Dermatologie verbindet Forschung und Praxis
Dermatologische Grundlagenforschung auf höchstem Niveau ist die Voraussetzung für die Gewinnung neuer Erkenntnisse, deren klinische Anwendung zum Wohle von Patientinnen und Patienten eingesetzt werden kann.
Clinician Scientist Programme ermöglichen die Kombination von klinischer Tätigkeit mit grundlagenorientierter und translationaler Forschung. Hierdurch wird die wissenschaftliche Ausbildung von Dermatologinnen und Dermatologen gefördert, wodurch auch langfristig der Transfer von Erkenntnissen der Grundlagenforschung in die Patientenversorgung gewährleistet wird.
Ein aktiver Austausch auf nationaler und internationaler Ebene (Tagungen, Verbände und Leitlinienarbeit) ermöglicht es, Forschungserkenntnisse zu teilen sowie neue Fragestellungen und Forschungsansätze zu entwickeln. Hier übernimmt die deutschsprachige Dermatologie im internationalen Vergleich eine führende Rolle in der Forschung und der klinischen Breite der dermatologischen Ausbildung.
Forschungserkenntnisse zur Entstehung von Erkrankungen und den zugrundeliegenden Prozessen haben die Diagnostik verbessert. Die Haut ist ein besonders geeignetes Modellorgan, denn sie ist leicht zugänglich. Das Verständnis der Pathomechanismen, die zu Entzündungen an der Haut führen, und die Erforschung von Entzündungsmustern und -typen hat Bedeutung über die Haut hinaus – also auch für andere medizinische Bereiche.
Klinische Studien und die Entwicklung neuer Therapeutika, nicht nur bei den häufigen chronisch entzündlichen und malignen Hauterkrankungen, sondern auch bei seltenen Krankheiten, ermöglichen die Validierung und Umsetzung neuer Therapieansätze in der klinischen Praxis.
Die Nähe zur klinisch-praktischen Patientenversorgung zeichnen Versorgungsforschung und Register besonders aus. Ihre Daten dienen nicht nur der Analyse, sondern auch der Objektivierung und Sicherung der leitliniengerechten Versorgung und Arzneimittelsicherheit in der Dermatologie.
Wissenschaftliche Fachtagungen und Kongresse für die Fort- und Weiterbildung sowie den fachlichen Austausch sind die Eckpfeiler für den Wissenstransfer aus der Forschung in die tägliche Behandlungspraxis. Um diese Fort- und Weiterbildungen auf höchstem Niveau zu halten, findet jährlich alternierend der DDG-Kongress und die von DDG und BVDD gemeinsam ausgerichtete „Dermatologie KOMPAKT & PRAXISNAH“ statt. Auch die klinischen Subspezialitäten und wissenschaftlichen Arbeitsgruppen veranstalten regelmäßige Tagungen und ermöglichen dadurch die Vernetzung zwischen Forschung, Klinik und Praxis.
Zertifizierte Weiterbildungen für spezifische Kompetenzbereiche der Dermatologie wie Management und Therapie chronisch entzündlicher Erkrankungen, Impfungen oder Wundmanagement werden zusammen mit der Deutschen Dermatologischen Akademie (DDA) angeboten.
Bild oben: Mikroskopbild des Pacinischen Korpuskels in der Dermis der Haut © AdobeStock/DrWD40